Handeln statt wegschauen

Suchtprävention in der Arbeitswelt

Das Motto ist klar. Bei Sucht am Arbeitsplatz gilt: Handeln statt wegschauen. Leider wird heute zu oft weggeschaut. Dabei ist übermässiger Alkoholkonsum verantwortlich für hohe gesellschaftliche Kosten und viel persönliches Leid.

Wo liegt das Problem?

Sucht am Arbeitsplatz ist nach wie vor tabuisiert und emotionsgeladen und wird in der Arbeitswelt häufig totgeschwiegen. Der Umgang der Vorgesetzten und Arbeitskollegen reicht von Überreaktion bis Untätigkeit aufgrund von Hilflosigkeit und ist geprägt von Fehlinformationen, gut gemeinten Ratschlägen und falsch verstandener Hilfe.

 

Hohe gesellschaftliche Kosten

Zwei bis fünf Prozent der Arbeitnehmenden in der Schweiz haben einen gesundheitsschädigenden Umgang mit Alkohol. Bei jedem fünften Arbeitsunfall ist Alkohol mit im Spiel und bei jeder sechsten Kündigung ist Alkoholkonsum der Auslöser. Mit diesem Hintergrundwissen erklärt sich das Bedürfnis von Unternehmen, dem Thema Sucht am Arbeitsplatz im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ein besonderes Augenmerk zu widmen.

Die gesellschaftlichen Kosten allein aufgrund von Alkoholkonsum in der Schweiz sind mit jährlich rund 3 Milliarden Franken enorm hoch. Über die Hälfte davon ergeben sich aus vorzeitigen Todesfällen. Jährlich verzeichnet die Schweiz über 1'500 alkoholbedingte Tote, was fast 10% aller Todesfälle ausmacht. Die andere Hälfte der Kosten betrifft frühzeitige Pensionierungen aufgrund von Alkoholmissbrauch.

 

Frühzeitiges Ansprechen 

Wie sollten Betriebe auf «Sucht am Arbeitsplatz» reagieren? Das Gute vorweg: 70 Prozent der Betriebe, die über Präventionsmassnahmen verfügen, ziehen allesamt eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz. Die Abwesenheiten der Betroffenen konnten reduziert werden, es gab weniger Unfälle und die Massnahmen führten zu einem merklich besseren Arbeitsklima.

Bei der Umsetzung der Massnahmen kommt den Vorgesetzten eine zentrale Rolle zu. Frühzeitiges Ansprechen von Auffälligkeiten kann bei der Eskalation von Konflikten und der Demotivation von Kolleginnen in Teams vorbeugen. Dabei müssen sich Vorgesetzte auf klare Abläufe und Handlungsanweisungen abstützen können.  Mehr dazu finden Sie unter Angebote.
 

Mehr Informationen

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg unterstützt Betriebe bei Suchtproblemen am Arbeitsplatz und bietet verschiedene Massnahmen an zum Aufbau eines Betrieblichen Suchtpräventionsprogramms bis zum Coaching von Vorgesetzten und betroffenen Mitarbeitenden im Akutfall. Nehmen Sie bei Suchtproblemen mit uns Kontakt auf. Wir sind für sie da!

Stephan Streit, Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg, Suchtexperte Fachstelle Bern, 031 311 11 56, s.streit(at)blaueskreuzbern(dot)ch.
 

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